Ja, die kann es geben. Ich kenne einige Fälle. Leider besteht vorrangig die Meinung, dass Hunde Menschen ausschließlich über den Geruch zuordnen können. Dabei besteht die Wahrnehmung bei Hunden aus einem Gemisch – aus Körpersprache, Stimme, Mimik und auch Mischgeruch. Und manche Tiere erkennen sogar die Stimmung von Frauchen / Herrchen an der Mundwinkelstellung. Hunde können uns lesen. Erst der Mix aus Merkmalen lässt den Hund erkennen, um was für eine Person es sich handelt.
Ist das Gesicht durch einen Mund-Nasen-Schutz bedeckt, fehlen anfänglich wesentliche Aspekte zum Erkennen des Menschen. Der Hund ist irritiert, kurz verwirrt, durchlebt eine Schrecksekunde. Und die kann unterschiedlich ausgeprägt sein.

ommt ein Fremder „vermummt“ daher, kann es beim Hund mit ausgeprägtem Schutztrieb zum Knurren und Zuschnappen kommen. Ein ängstliches Tier kann durch Zähnefletschen, Knurren und Rückwärtsgehen auffallen. Ein extrem angstvoller Hund kann mit hohem Bellen, extremem Ausweichen, ja Panik reagieren. Und Mischformen bei diesen drei Typen gibt es auch.
Natürlich erkennt der Hund Bezugspersonen – auch mit Maske – schneller. Denn Hunde sind gute Beobachter und Wahrnehmer. „Vermummte“ Fremde sollten vorsichtig sein, auch wenn sie das Tier kennen. Sie müssen dem Hund die Möglichkeit geben, sich an weiteren Merkmalen zu orientieren. Halter sollten in der Masken-Tragezeit ihr Tier im öffentlichen Raum angeleint führen. Den Hund kann man spielerisch an den Mundschutz gewöhnen: Maske abwechselnd auf- und absetzen. Und alles in Ruhe.
Notiert von: Thomas Gräser