KABINENPREDIGT
von René Arand & Axel Heyder
Arand: Bereits kurz nach dem Start ins neue Jahrzehnt begann Rot-Weiß Erfurt mit der Vorbereitung für die Restrückrunde in der Regionalliga. Der Auftakt gestaltet sich ja immer etwas lockerer. Bei zahlreichen Turnieren konnten sich die „Hallenfüchse“ in der Mannschaft auszeichnen, sogar erfolgreich. Ein paar kleine Preisgelder für die Mannschaftskasse inklusive.
Heyder: Hallenturniere sagen zwar nicht viel darüber aus, was in der Saison auf dem Platz passiert. Dennoch ist jedes kleine Erfolgserlebnis derzeit willkommen. Jetzt ist dieser Spaß im Trockenen allerdings vorbei.
Arand: Trainer Robin Krüger wird seine Mannschaft in die Spur bringen müssen für den Auftakt gegen Tabellenprimus Cottbus Anfang Februar. Viel Arbeit wartet auf den Coach, der zunächst bis zum Saisonende Trainer der 1. Mannschaft bleiben soll. Aktuell liegt der Klub aus der Landeshauptstadt auf einem dürftigen 14. Tabellenplatz. Klar, dass da das Ziel nur Klassenerhalt lauten kann.
Heyder: Allerdings hat Rot-Weiß mit akuten Personalproblemen zu kämpfen. Das zieht sich wie ein Faden durch die Saison. Besserung ist noch nicht in Sicht. Torwart Lukas Cichos ist nach Kreuzbandriss seit August außer Gefecht. Marcel Kaffenberger spielte diese Spielzeit bisher ganze 15 Minuten in der ersten Runde im Pokal und kämpft um den Anschluss nach einer Achillessehnenoperation. Stürmer Velimir Jovanovic braucht ebenfalls noch ein wenig Zeit nach seiner Meniskusverletzung.
Arand: Hinzu kommt, dass Pierre Becken nach seiner Roten Karte bei Lok Leipzig Mitte Dezember vom Sportgericht des NOFV für die kommenden beiden Ligaspiele gesperrt wurde. Die Personalien Daniel Rechberger und Hassine Refai sind weiter ungeklärt. Bei Rechberger weiß man nicht so ganz, gehört er nun dazu oder nicht. Etwas anders liegt der Fall bei Refai. Der Neuzgang darf nicht spielen, weil die nötige Arbeitserlaubnis weiter fehlt. Die Mühlen der Behörden in Deutschland mahlen langsam.
Heyder: Ein kurioser Fall, den man nicht so recht verstehen kann. An ihm allein wird es aber nicht liegen. Erfurt braucht ideenreichen Fußball, spritzig, schnell, und wenn mal ein Plan nicht aufgeht, muss man in der Lage sein, das System umzustellen. In der Vergangenheit wurde zuweilen ein Matchplan bis zum Ende des Spiels durchgehalten, egal ob es lief oder nicht. Allerdings benötigt man das passende Personal, da würde ein Führungsspieler der Truppe gut tun.
Arand: Es bleibt die Frage nach Neuzugängen. Bisher hat sich im Kader nichts getan. In der Offensive muss sich Erufurt verstärken! Allerdings fehlt das nötige Kleingeld. Bis Ende Januar hat das Transferfenster allerdings geöffnet. Bei den Testspielen in den kommenden Tagen könnte der ein oder andere Probespieler dabei sein.
Heyder: Hält das Wort Fachkräftemangel vielleicht auch bald im Fußball Einzug? Fachkraft für Toreschießen, Bewerbungen bitte an den Verein!