[ Sport ] Der Thüringer Marko Krackler holt im spanischen Vigo
die Weltmeisterkrone im E-Dart – ein echter „Streetfighter
Den ersten „Freitag, den 13.“ im Jahr 2018 wird Marko Krackler aus Weimar nicht so schnell vergessen. Er weilte in Spanien und wurde Weltmeister bei den RadikalDarts International Championship – im E-Dart, auch Softdart genannt.
Seit 1998 ist der 35-Jährige vom Dartspiel fasziniert. Begonnen hat alles als Jugendlicher in geselliger Runde in der Kneipe. „Das war rein aus Spaß an der Freude“, sagt Krackler. Und beides steht beim sogenannten Kneipendart an vorderster Stelle. Dort wurde der gebürtige Erfurter auch für eine Mannschaft entdeckt. Doch seit 2008 gehört er zu den acht Spielern vom Dartclub „Streetfighter“ Ollendorf.
Die spielen im Erfurter Dartliga Verein – C-Liga, Staffel 1, bestehend aus acht Teams – und stehen als Aufsteiger fest. Und hier begann irgendwie auch der Aufstieg von Marko Krackler, der auch Ranglistenerster in seiner Staffel ist. Er wurde im vergangenen Jahr Deutscher Meister und qualifizierte sich so für die WM 2018.
„Die Kulisse im spanischen Vigo war schon beeindruckend: 7500 Dart-Spieler aus Amerika, Asien und Europa – 156 aus Deutschland – in der Messehalle. Gespielt wurde an 160 Automaten. Zwei davon standen auf der Hauptbühne. An diesen wurden die Finals ausgetragen“, erzählt Krackler. Er scheint die stimmgewaltige Atmosphäre, den feierlichen WM-Einmarsch noch einmal zu genießen – er lächelt.
Doch er wird aus seinen Träumen gerissen. „Marko, du bist dran.“ Es ist freitägliche Liga-Spielzeit gegen den DC Zockerstübchen Erfurt. Da muss auch ein Weltmeister ran. Und der Lärm aus dem Clubheim in Ollendorf lässt
ahnen: Hier hat Bier Platz, aber kein Bierernst. Kumpelhaft geht es zu.Zwischenrufe, schrilles Gelächter, Hähme, wilder Spaß… Ein Softdarter muss ein dickes Fell haben, um die 501 so schnell wie möglich runterzuspielen. Doch das gegenseitige kameradschaftliche Abschlagen nach dem Spiel unterstreicht Verbundenheit. Sein erstes Ligaspiel gewinnt Marko Krackler souverän. Beim zweiten wackelt er ein bisschen. Auch ein Weltmeister muss sich erst warm spielen. Am Ende siegen die „Streetfighter“ bei ihrem Heimspiel mit 12:4.
So schnell kam der Weltmeister in Vigo – wo Deutschland fünf Titel holte – nicht zum Zug. „Dort traten allein in meinem Level 5 in der Vorrunde 400 Spieler an. Da musste ich 16 Mal ran“, erinnert sich Krackel. Und wenn man bedenkt, dass er während der gesamten WM zu 80 bis 100 Spielen antreten musste, bei denen er rund 1600 Dartpfeilen Richtung gab, unterstreicht das die Leistung. „Doch nach so einer sportlichen Herausforderung habe ich immer gesucht“, sagt Krackler. Zwei Tage nach dem Einzeltitel trat er mit dem Erfurter Denise Schulz – den er schon aus Kindertagen kennt – im Doppel an. Sie belegten Platz 14.
Das alles kommt nicht von ungefähr. „Täglich trainiere ich zwei bis vier Stunden und Freitag geht’s nach Ollendorf ins Clubheim.“ Dort verfolgten am 13. April auch die Daheimgebliebenen während ihres Trainings die WM via Livestream und Facebook. Und natürlich wurde der WM-Sieg ihres Mitspielers Marko Krackel laut gefeiert – wie immer alles bei den „Streetfightern“.
Mehr zum E-Dart
Zur Sache
* Bei der WM werden die Titel in den Rängen Level 1 (höchstes Niveau) bis 6 ausgespielt.
Inform@tionen
* dartliga-erfurt.com
* Facebook/DC Streetfighter
www.rdto.de
www.meinanzeiger.de