Neue Sonderausstellung im Stadtmuseum von diesem Mittwoch, 10. Juni, bis 18. Oktober 2020
An diesem Mittwoch, 10. Juni 2020, beginnt im Stadtmuseum Gera die Sonderausstellung „Geliebt, gehasst, geduldet“ – Groschenhefte in der DDR“.
Darüber informiert die Stadt Gera auf ihrer Internetseite www.gera.de
Zwischen „Blaulicht“ und „Meridian“ –
und die spannenden Geschichten darum herum
Die Ausstellung mit rund 300 Objekten stellt die in der DDR auf bis zu 48 Seiten erschienenen Reihen wie „Blaulicht“, „Das neue Abenteuer“, „Erzählerreihe“, „Tatsachen“ oder „Meridian“ sowie ihre inhaltliche Ausrichtung vor.
Die Geschichte der Groschenhefte in der DDR erzählt zugleich ein spannendes deutsch-deutsches Kapitel aus der Zeit des Kalten Krieges.

„Anleitung zum Verbrechen aus dem Westen“
„Erschreckend häufen sich jetzt die von Jugendlichen begangenen Verbrechen.
Ihre Anleitung erhalten sie durch die Schundromane, die von Westberlin in die DDR eingeschleust werden.“
Solche und ähnliche Meldungen finden sich häufig in den ostdeutschen Zeitungen der 1950er Jahre.
„Attentat auf unsere Kinder“
Die Kritik zielte vor allem auf die sogenannten Groschenromane, billig produzierte und reißerisch aufgemachte Hefte, die mit zahllosen Western, Kriminal- und Abenteuergeschichten den westdeutschen Markt überschwemmten.
Sogar die DEFA produzierte zu dieser Thematik den Kurzfilm „Attentat auf unsere Kinder“, welchen man in der Ausstellung zu sehen bekommt.
Begünstigt durch die offene Grenze zwischen den beiden deutschen Ländern, wurden die Hefte auch im Osten Deutschlands gern gelesen.
Die ostdeutschen Alternativen – natürlich besser
Die DDR hatte der Flut dieser Hefte zunächst nichts Vergleichbares entgegenzusetzen.
Ab Mitte der 1950er Jahre begannen ostdeutsche Verlage, vermehrt eigene Heftreihen zu veröffentlichen, die natürlich anders und besser sein sollten als die westdeutschen „Schmöker“.
Aufreizend und verlockend
In den ersten Jahren unterschieden sich die ostdeutschen Reihen in ihrem äußeren Erscheinungsbild jedoch kaum vom kapitalistischen Gegenstück.
Titel und grafische Gestaltung waren ähnlich aufreizend und verlockend.
Worin lag also der Unterschied?
Die Ausstellung versucht, Antworten zu geben.
Kontakt
Stadtmuseum Gera
Museumsplatz 1
07545 Gera
Tel.: 0365 / 8 38 14 70
0365 / 55 24 99 54 (Kasse Höhler)
Fax: 0365 8381473
E-Mail: stadtmuseum@gera.de
Öffnungszeiten
Mittwoch bis Sonntag und an Feiertagen:
12 bis 17 Uhr
Quelle: Stadt Gera / www.gera.de
